Preisanhebungen durch die Marktentwicklung

LEONHARD INFORMIERT
Die Marktlage im Oktober/November 2021

Sehr geehrte Kundinnen und Kunden,

hiermit möchten wir Sie über die Marktentwicklung der verschiedenen Warengruppen und ihre Hintergründe informieren. Im Herbst kommt es zu massiven Preisanhebungen für das Jahr 2022.

Auch aufgrund der politischen Entscheidungen, die CO2-Steuer ab Januar weiter zu erhöhen und den Mindestlohn von 12 Euro umzusetzen, kann man davon ausgehen, dass es keine große Entspannung der Preise in 2022 geben wird.

Nach aktueller Einschätzung wird sich das auf den Wareneinsatz in der Gemeinschaftsversorgung im nächsten Jahr über alle Warengruppen hinweg mit 5-7 % auswirken. Dabei ist die Butterpreisentwicklung noch nicht berücksichtigt, die monatlich für den gesamten Markt durch die Notierung festgelegt wird.

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Die beeinflussenden Faktoren sind:
• Energiekosten bei der Produktion
• massive Preiserhöhung bei der Verpackung
• (erntebedingter) Rohstoffmangel
bei einigen Produkten
• starke Exporte und hohe Inlandnachfrage
• Personalmangel
• Fahrermangel bei den Speditionen

Im Nachfolgenden erhalten Sie detailliertere Informationen zu Entwicklungen in den einzelnen Warengruppen.

In relativ kurzer Zeit haben sich die Beschaffungspreise gravierend verändert. Die Notierungen halten nicht Schritt mit der Entwicklung. Ungünstig wirken sich zudem die stark gestiegenen Futtermittel (über 30 %) aus, die etwa 2/3 der Erzeugerkosten ausmachen. Dass Preise für Logistik, Energie und Verpackung ebenfalls spürbar angestiegen sind, sei hier nur am Rande erwähnt. Inwieweit sich die derzeit ungünstigen Rahmenbedingungen auf die Einstallungen neuer Herden auswirken, ist kaum absehbar. Insbesondere bei Eiern aus Kleingruppenhaltung ist auch die Verknappung des Angebots ein weiterer Grund für den Preisanstieg. Wir befinden uns noch immer in einem Prozess der Preisentwicklung und hoffen, dass unsere Anpassung nicht von der weiteren Entwicklung überholt wird.

Die Butter-Notierung hat sich von Juni bis einschließlich November um 41 % erhöht, was auf die Verdopplung der Fetteinheit zurückzuführen ist. Hier ist unsere Einschätzung für die nächsten Monate, dass sich der Preis nach dem Weihnachtsgeschäft des Einzelhandels etwas entspannen wird.

Nachdem die Preise für Öle und Fette in den letzten Monaten stark gestiegen sind (+40 %), werden zum Jahresbeginn die Margarine-Hersteller nachziehen und ihre Preise ebenfalls anpassen (+15 %).

Die Milchpreise werden zurzeit noch zwischen LEH und den Molkereien verhandelt, aber auch dort zeichnet sich eine deutliche Erhöhung ab. Grund sind die gestiegen Kosten, vor allem bei Futter und in der Verarbeitung (Verpackung, Transport und Energie). Die massive Nachfrage nach Magermilchpulver und Butter hat die Preise an allen Märkten in hoher Geschwindigkeit steigen lassen. So lag der Preis für Magermilchpulver im Januar 2021 noch bei 2,24 €/kg, aktuell bei 2,90 €/kg, was einer Erhöhung von 30 % entspricht. Bei Butter gab es sogar eine Steigerung von 77 %; von 3,32 €/kg auf 5,90 €/kg.

 

 

Die Fetteinheit hat sich verdoppelt. Aufgrund dessen werden anteilig alle fetthaltigen Molkereiprodukt-Preise wie
z. B. Sahne oder Crème fraîche angepasst.

 

 

Die Fetteinheit hat sich verdoppelt. Aufgrund dessen werden anteilig alle fetthaltigen Molkereiprodukt-Preise wie
z. B. Sahne oder Crème fraîche angepasst.

Die Preise der neuen Konservenabschlüsse für das Jahr 2022 haben sich, je nach Artikel, zwischen 8 bis 40 % angehoben. Am stärksten betroffen sind Fruchtcocktails, Ananas, Pfirsich und Apfelprodukte. Neben den Verfügbarkeitsproblemen (zu wenig Frachtschiffe), kommt noch eine Kostenexplosion der Container dazu (12.000 statt 2.000 Dollar), sowie die deutliche Verteuerung der Weißblechdosen, welche zu den erhöhten Preisentwicklungen geführt haben.

Dadurch dass die Getreideernten in diesem Jahr weltweit deutlich schlechter ausgefallen sind, kommt es zu Erhöhungen bei den Nudelprodukten (+25 %), wie auch bei Mehl (+5 %) und somit auch bei allen Produkten, in denen der Rohstoff verarbeitet wird.

 

 

Hier werden sich die steigenden Geflügelpreise in den nächsten Wochen bemerkbar machen und die Preise im Markt anheben (+5 %). Bei allen anderen Warengruppen im TK-Sortiment zeichnet sich jetzt schon eine Erhöhung von 2-9 % in den nächsten Wochen ab.